Vor einem Jahr...
Langsam öffnete die junge Brünette Clarissa Morgan ihre dunklen Augen. Es war eine lange Nacht gewesen, die eine unerwartet Wendung nahm. Die so prüfe, vernünftige Frau hatte einem Mann das geschenkt, was ihr immer unglaublich wichtig gewesen ist: ihre Unschuld. Ihr Herz schlug wie wild. Kurz schloss sie ihre Augen, das Grinsen versuchte sie zu unterdrücken und nachdem sie sich kurz in die Wangen kniff, damit sie auch hübsch genug aussieht, drehte sie sich vorsichtig um - den schlafenden Schwarzhaarigen erwartend. Doch jedes so gute, wohlige Gefühl war auf einmal verschwunden. Nicht Lorenzo lag neben ihr, niemand. Nur ein Brief der mit schwungvoller Schrift an Clarissa gerichtet war. Wie naiv ihr jungen Dinger doch seid... Es war eine schöne Nacht, doch hattest du ernsthaft geglaubt ich würde mich in dich verlieben? Clarissa, Liebes, es war nichts weiter als ein Spiel. Eines meiner Spiele um zu erkennen, wie leicht ihr Jungfrauen zu verführen seid. Leb wohl. Sofort setzte sie sich auf, las die Worte bestimmt an die fünf Mal um zu begreifen, um zu realisieren, was er getan hatte. Dass jedes Gefühl nur eine Täuschung war. Er hatte sie getäuscht und sie war blind vor.. Liebe?

Heute...
Der kalte Regen prasselte auf eine junge, dunkelhaarige Frau hinunter. Das lange Haar, sowie ihre Klamotten trieften bereits vor Nässe. Der Himmel war bedeckt, selbst der letzte kleine Fleck blauen Himmels war nicht mehr zu erkennen und die junge Clarissa Morgan stand vor einem großen Gebäude, welches den leuchtenden Schriftzug 'DeMarco' trug. Durch ihre beste Freundin hatte sie erfahren, wer er wirklich war, woher er kam und an dem Tag, an dem sie seine Brief in den Händen hielt hatte sich die junge Frau eines geschworen: Rache. Sie würde sich dafür rächen, was er ihr angetan hatte - dass er mit ihrem Herz spielte, darauf herumtrampelte und es anschließend einfach achtlos wegwarf. Denn ja, sie hatte sich in den besagten Mann verliebt, doch hatte sie von dieser Erfahrung gelernt. Liebe existierte in ihren Augen nicht, doch würde sie alles tun, um ihm zu zeigen, wie sie sich damals gefühlt hatte! Die junge Frau hatte sich stark verändert. Sie hatte seit diesem Vorfall guten zehn Kilo abgenommen, hatte zweimal wöchentlich trainiert, um fit zu sein, um besser auszusehen als jemals zuvor und genau das hatte sie erreicht! Aus dem Entlein wurde ein bildschöner Schwan, doch ist es nicht nur das Äußere, was anders an ihr war. Auch charakterlich hatte sich Clarissa verändert. Das liebevolle, hilfsbereite und selbstlose Ding wurde zu einer intriganten, selbstbewussten und manipulativen Frau, die durchaus wusste, wie sie ihre Reize einzusetzen hatte um das zu bekommen, was sie möchte.
Wie ein Raubtier, welches seine Beute immer wieder umkreist, spazierte sie vor dem Gebäude auf und ab. Darauf wartend, dass er sich zeigen würde, nach Hause fahren würde. Sie musste auf Nummer sicher gehen, musste sich vergewissern, dass sie sich auch wirklich ihrem Ziel näherte und das lange Warten hatte nun endlich ein Ende. Der schwarzhaarige Lorenzo DeMarco verließ das Gebäude - ein strammer, selbstbewusster und mächtiger Gang. Er wurde von einem Mann begleitet, der seinen Schirm hielt und ihm zu einem Auto brachte, welches vor kurzer Zeit vorfuhr. Die rastlosen Augen Clary's beobachteten das Schauspiel. Jeder einzelne Schritt, jede Bewegung, selbst die kleinste Mimik versuchte sie aus der Ferne zu beobachten und nachdem der schwarze Mercedes wegfuhr, legte sich ein zufriedenes Lächeln auf die wohlgeformten Lippen der jungen Frau. Schnell griff sie nach ihrem schwarzen iPhone, wählte eine Nummer und wartete auf das fragende 'Hallo?' der anderen Leitung. "Er ist es. Das Spiel kann nun beginnen.", ohne auf eine Antwort zu warten, legte sie auf und verstaute das schwarze Handy in ihrer Hosentasche, ehe sie auf dem Absatz kehrt machte und sich nun erneut Gedanken darüber machte, wie sie ihn am besten runieren könnte. Einige Ideen hatte sie schon, welche jedoch die beste sei war wohl nur noch die Frage - doch bei einem solch regnerischen Tag hatte sie genug Zeit um darüber noch einmal nachzudenken.
Doch egal, wie stark sie nun glaubte zu sein, sobald sie ihr neues Penthouse betrat, musste sie feststellen, dass sie allein durch seinen Anblick erneut verletzt wurde. Ihr Herz war noch immer schwer, noch immer blutete es und um diesen Schmerz zu betäuben bräuchte sie endlich ihre Rache, der ihr den inneren Frieden bringen würde. Während des Heimwegs hatte sie noch einmal alles durchdacht und sie glaubte ihm genau das gleiche anzutun, wie er es einst bei ihr tat wäre wohl das Schmerzvollste. Sie müsste versuchen ihn dazu zu bringen, sich in sie zu verlieben - sicher, es wäre durchaus schwer das zu tun, doch wäre es die Mühe wert! Und sobald er ihr auch nur das erste Anzeichen gibt, dass ihr Plan aufgegangen ist, würde sie sich ebenfalls mit einem Brief verabschieden. So wie er es tat. Hoffend darauf, sie könnte endlich dieses Mischgefühl aus Hass und Schmerz vergessen. Endgültig betäuben.


//Ich hoffe das reicht aus! Jedenfalls möchte ich euch gleich mitteilen, dass ich auch so an einer Rolle interessiert wäre. Wäre es die von Clarissa wäre es natürlich super, doch würde ich wenn es hart auf hart kommt auch jemand anderen finden!