Belle war nicht unbedingt ein Langschläfer. Schlafen konnte man schließlich ja immer noch genug, wenn man alt war und unter der Erde lag. Also begann auch der heutige Tag recht früh, wenn auch sie durchaus länger liegen bleiben hätte können. Und auch wenn draußen die Sonne sich von ihrer schönsten Seite zeigte, so schien es heute nicht unbedingt ihr Tag zu werden. Zumindest war ihr Ihre Motivation noch nicht über den Weg gelaufen. Dennoch hoffte sie sehr, dass sich das nach einer Tasse Kaffee ändern würde. Kaffee. Was wären wir alle nur ohne Kaffee? Vor allem ohne der morgenlichen Tasse Kaffee? Verloren! Ganz klar. Der Tag begann erst damit. Sich also auf den Weg Richtung Küche gemacht, wobei sie am Wohnzimmer vorbei lief und ihren Stiefbruder auf der Couch liegen sah, stellte sie die Kaffeemaschine an und machte sich anschließend auch ihren Kaffee - so viel Kaffee gerade -, Wäre doch aber auch viel zu schön gewesen, wenn die Stille noch länger angehalten hätte, oder? Im nächsten Moment verdrehte sie nämlich auch schon ganz leicht die Augen als Isaac anfing durch das Haus zu brüllen. Ganz bei Sinnen war er auch nicht gewesen, oder? Mit ihrer Tasse in der Hand, stellte sich die junge Frau also in die Tür und schaute zu ihrem Stiefbruder hin, der nun auf dem Boden lag und nicht mehr auf dem Sofa. ,,Wärst du vielleicht so freundlich und würdest die Lautstärke ein wenig reduzieren?", fragt sie ihn ganz freundlich und geht weiter auf ihn zu. Dabei fällt ihr selbst auch seine Hand auf, die nun ja .. nicht wirklich gesund aussah. ,,Wo um Gottes Willen hast du dich gestern herumgetrieben?", folgt auch schon die nächste Frage wobei sie neben ihm in die Knie geht und seine Hand nimmt, welche sie etwas näher zu sich zieht, um sich das ganze etwas genauer anzusehen. Wollte sie überhaupt wissen, was er angestellt hatte?

Dass er am Abend zuvor getrunken haben musste, dass hatte sich Belle schon gedacht gehabt. Wieso sonst sollte er auch im Wohnzimmer auf dem Boden liegen? Bei seinen Worten muss sie sich aber wirklich zusammenreißen um nicht erneut die Augen zu verdrehen. Sich seine Geschichte angehört hebt sie auch schon die Braue. Manchmal da fragte sie sich ja wirklich woher er den ganzen Mist eigentlich her nahm.. Wäre aber doch sonst auch nicht Isaac, oder nicht? ,,Hörst du dir selbst eigentlich auch zu?" Leicht neigt sie den Kopf zur Seite und schaut Isaac an wobei sie auch schon den Kuss merkt, denn er ihr auf die Wange haucht, und direkt den Blick auf ihre Tasse senkt. Mit einem kleinem, und ja auch schüchternem Lächeln, den Kopf über ihn ehe sie sich mit einem leisem seufzen mit dem Rücken gegen das Sofa lehnt. ,,Kaffee?", hebt sie wieder ihren Blick und hält ihm ihre Tasse hin. Wenn sich der Herr nicht zu fein sein sollte aus ihrer Tasse zu trinken. Waren doch alle eine Big Family. ,,Oder kann ich dir sonst noch etwas gutes tun?", erkundigt sie sich bei ihm. Wäre nicht Belle gewesen, wenn sie nicht nachfragen würde. Wenn auch sie momentan nicht unbedingt gut auf ihn zu sprechen war, da er ihr aus dem Weg ging. Und egal wie lange sie überlegte, sie wusste einfach nicht warum. Am liebsten würde sie ihn fragen aber sie war sich nicht sicher ob es jetzt der richtige Zeitpunkt war. Ob er jetzt überhaupt irgendwie zurechnungsfähig war. Weshalb sie also jetzt doch ließ, nicht dass sie es am Ende noch schlimmer machen würde.

Die Brünette schlägt sich die flache Hand vor die Stirn und schüttelt erneut nur den Kopf über ihn. Verdammt, da fehltem einem doch echt die Worte. ,,Aber natürlich. Das ist es. Deine weisen Worte öffnen einem wirklich, jedes mal auf neue, die Augen", nickt sie kurz. Hoffentlich kann er in seinem Zustand auch die Ironie heraus hören, wir wollten ja nicht zufällig noch mehr sein Ego pushen. Ihre Tasse dann aber wieder entgegen genommen, nimmt sie seine Worte wahr und dreht den Kopf zu ihm. ,,Ach .. bin ich jetzt wieder gut genug um in den Genuss deiner Gesellschaft zu kommen oder spricht jetzt nur der Kater aus dir?" Sie kann sich die Worte ganz einfach nicht verkneifen, genau so wie den bissigen Unterton. Natürlich es war nicht das erste mal, dass sie bei ihm blieb, wenn er mal wieder einen Kater hatte. Und in der Regel hatte sie ja auch eigentlich kein Problem damit. Sie verbrachte ja gerne ihre Zeit mit ihm. Da war ja jetzt aber, wie schon gesagt, einfach die Sache, dass er ihr aus dem Weg ging. Also ist es wohl nicht schwer zu verstehen, worauf sie hinaus will mit ihren Worten - wenn auch sie es nicht vorhatte das Thema heute und jetzt anzusprechen. Jetzt war dann aber wohl die Katz aus dem Sack. ,,Wie .. bitte?", gibt sie aber auch schon ziemlich überrascht auf seine Frage. ,,Ich .. ehm", hebt sie die Schultern und starrt an die gegenüber liegende Wand. ,,Ja .. Nein. Also ich mein ja .. klar ich geh schon aus ..aber jetzt auch nicht jeden Abend" Sie lebten ja unter einem Dach, müsste er also wissen, dass Siie es nicht unbedingt mit den Kerlen hatte. ,,Und .. ehm .. du?" Leicht legt sie dann aber auch schon die Stirn in Falten. Warum bitte stellt sie ihm auch die Frage? Argh! Es wäre jetzt echt praktisch, wenn der Boden unter ihr aufgehen würde und sie im Erdboden verschwinden könnte. Definitiv!